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Aktion der Anti-Atom-Gruppe Bonn im Beueler BahnhofGemeinsame Presseerklärung des BUND Bonn und der Anti-Atom-Gruppe Bonn vom 16. November 2006

Deutsche und französische Atomkraftgegner protestieren

Gegen 13.30 Uhr erreichte am 16. November ein Urantransport aus der französischen Atomanlage Pierrelatte unter Protesten die Urananreicherungsanlage (UAA) im westfälischen Gronau. Deutsche und französische Atomkraftgegner protestierten gegen den Transport der sieben Waggons mit Uranhexafluorid (UF6), das für den Einsatz in Atomkraftwerken angereichert werden soll. Am späten Abend zuvor machten rund 20 Bonner Atomkraftgegner am Bahnhof Beuel mit Spruchband, Flugblättern und Trillerpfeifen auf sich und den brisanten Transport aufmerksam. In NRW kam es außerdem in Düsseldorf, Waltrop und Lünen zu Protestaktionen. Bahnreisende wurden in Beuel von Mitgliedern des Bonner Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Bonner Anti-Atom-Gruppe über die gefährliche Fracht aufgeklärt.

Passant im Gronauer Bahnhof vor Transportwaggons mit UranhexafluoridIm vergangenen Juli hatte sich der Bonner BUND bereits an Oberbürgermeisterin Dieckmann gewandt, um auf die radiologischen und chemischen Gefahren des Transportes hinzuweisen. Da die Gronauer Anlage ihre Kapazitäten in den kommenden Monaten fast verdreifachen wird, ist mit einer weiteren Zunahme der Züge zu rechnen. Nach Ansicht des BUND widerläuft der massive Ausbau der Urananreicherung darüber hinaus jegliche Anstrengungen für einen Atomausstieg, der seinen Namen verdient.

"Der Bonner Stadtrat hat sich schon 1997 gegen Castor-Transporte durch das Stadtgebiet ausgesprochen. Die Stadt sollte auch jetzt wieder aktiv werden, damit wir nicht zur Drehscheibe für Atomtransporte in Richtung Urananreicherung werden", so ein Vertreter der Anti-Atom-Gruppe Bonn.

Kennzeichnung der Waggons mit Uranhexafluorid-Behältern In der letzten Woche hatten russische, niederländische und deutsche Umweltschützer die Urananreicherungsanlagen in Gronau und im niederländischen Almelo blockiert, weil die Betreiberin, die Urenco-Gruppe, ihren Atommüll insgeheim in Russland entsorgt. Damit gerät die Urenco, die in Deutschland ein Tochterunternehmen von RWE und E.ON ist, immer weiter in die Kritik.

"Wir fordern die sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlagen. Der Betrieb der UAA Gronau ist nur durch internationale Atomtransporte möglich. Dadurch werden viele Menschen ungewollt selbst an weit entfernten Orten gefährdet. Aber mit der Ruhe ist es nun vorbei,“ so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

Ankunft des Urantransportes mit einer Lok der AAE (Ahaus-Alstätter Eisenbahn) im Bahnof von Gronau/Westf. (Foto: anti-atom-aktuell.de) BUND Bonn und Anti-Atom-Gruppe Bonn bewerteten die Transportbeobachtung und die Protestaktion als gelungenen Auftakt weiterer Aktionen gegen Urantransporte.

Weitere Infos...

pdf Offener Brief an Oberbürgermeisterin Dieckmann "Atomtransporte durch Bonn" (pdf)

pdf Antwort von Oberbürgermeisterin Dieckmann "Atomtransporte durch Bonn" (pdf) 

Radiointerview zu Urantransporten durch Bonn, 12. August 2006, gesendet in Radio Bermudafunk/Radio Dreyeckland 

Pressemitteilung "BUND warnt vor Atomtransporten durch Bonner Stadtgebiet", 27. Juli 2006

Pressemitteilung "Atomtransport rollt durch Beuel", 16. November 2006

Video Urantransport Pierrelatte - Gronau, 07. Dezember 2006 

Pressemitteilung "Im Tal der Ahnungslosen?" , 31. Januar 2007

Artikel "Bombige Urananreicherungsanlage in Gronau"
http://oraclesyndicate.twoday.net/stories/2963332