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Bonner Bündnis für den Atomausstieg ruft zur Demo in Ahaus am So. 20.12.09 auf und organisiert Busse. Details zu Bussen siehe ahaus_2000497110aktuelle Meldung oben.
Wir werden nicht zulassen, dass Ahaus zu einem oberirdischen Atommüll-Klo wird. Wir wissen, jeder Atomtransport nach Ahaus soll u. a. für EON/RWE/EnBW/Vattenfall den Weiterbetrieb ihrer AKWs sichern, indem eine „sichere“ Atommüllentsorgung vorgegaukelt wird. Gerade vor dem Hintergrund der anstehenden Landtagswahlen in NRW ist werden wir heftigen Widerstand organisieren!

Noch in diesem Monat will die NRW-Landesregierung Atommüll ins Zwischenlager Ahaus bringen. In den kommenden Jahren soll das Atommülllager mit gefährlichem und hochverstrahltem Atommüll gefüllt werden – pro Woche sollen mehrere Atomtransporte per Bahn und LKW anrollen. Die Leichtbauhalle im westlichen Münsterland wird so zum oberirdischen Atommüll-Vorflutbecken für das geplante, aber ungeeignete, Endlager im Schacht Konrad. Jeder Atomtransport nach Ahaus soll für RWE und EON den Weiterbetrieb ihrer AKWs sichern, indem eine „sichere“ Atommüllentsorgung vorgegaukelt wird.

Am Sontag, den 20. Dezember wollen Anti-Atom-Initiativen, Umweltgruppen und Parteien aus Nordrhein-Westfalen ein gemeinsames Zeichen dagegen setzen. Vor dem Tor des Atommülllager Ahaus findet eine bundesweite Demonstration unter dem Motto: „Atomausstieg ist Handarbeit – Atomausstieg jetzt“ statt. Nach der Auftaktkundgebung umrunden wir das Zwischenlager zum „Sicherheitscheck". Die Kampagne „.ausgestrahlt“ wird dazu das längste Anti-Atom-Transparent der Welt (mehr als 1000 Meter lang), aus Berlin nach Ahaus bringen. Weitere Überraschungen sind in Arbeit.

Wir haben es selber in der Hand. Wir dürfen weder der Bundes- und Landesregierung noch den Energiekonzernen die Entscheidungshoheit über die Zukunft der Kernenergie überlassen. Nur mit massiven Protesten der Anti-Atom-Bewegung können wir den erforderlichen politischen Druck aufbauen und die Debatte über den Atomausstieg in den NRW-Landtagswahlkampf tragen.

Wir freuen uns auf Euch und sehen uns hoffentlich im Bus nach Ahaus …

 Bonner Bündnis für den Atomausstieg 

www.antiatombonn.de (gemeinsame Seite des Bündnisses und der AntiAtom Gruppe Bonn)

Kontakt: Sven Gumbrecht unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Dem Aktionsbündnis gehören die Anti-Atom-Gruppe Bonn, die Greenpeace Ortsgruppe Bonn, die Bürgeraktion Umweltschutz Bonn sowie zahlreiche Einzelpersonen aus Bonn und der Umgebung an.

Der Demoaufruf von den Veranstaltern (Aktionsbündnis Münsterland) steht unter: www.kein-castor-nach-ahaus.de/aufruf/ zum Download bereit. Hier findet Ihr auch alle Informationen zum Zwischenlager Ahaus.

Kurze Hintergrundinfos zu Ahaus:
Die Anti-Atomkraft-Initiativen werfen der nordrhein-westfälischen CDU und Ministerpräsident Rüttgers Wortbruch gegenüber den Menschen in der Region vor. In Zusammenhang mit den Castor-Transporten von Dresden-Rossendorf nach Ahaus hatte die CDU-Landtagsfraktion unter ihrem damaligen Fraktionschef Rüttgers am 24.März 2004 einen Entschließungsantrag (Landtagsdrucksache 13/5243) eingebracht. In diesem Antrag heißt es wörtlich: "Ein erneuterAtommülltransport ist der Bevölkerung in Ahaus und Umgebung solange nicht zumutbar, wie die Frage der Endlagerung für Deutschland ungeklärt ist."

Fünf Jahre später ist die Frage der Endlagerung noch immer völlig ungeklärt. Gorleben ist untauglich, die ASSE säuft ab. Doch heute tragen die CDU/FDP-Landesregierung unter Jürgen Rüttgers zusammen mit seinem nordrhein-westfälischen CDU-Parteifreund und neuem Bundesumweltminister Norbert Röttgen die Hauptverantwortung für die geplanten Atommülltransporte nach Ahaus.

Zum Hintergrund: Die Bezirksregierung Münster hat der GNS Gesellschaft für Nuklear-Service mbH die Genehmigung erteilt, im Zwischenlager Ahaus Betriebs- und Stilllegungsabfälle aus deutschen Kernkraftwerken zwischenzulagern. Derzeit sollen unter anderem 152 Castor-Behälter mitabgebrannten Brennelementen aus dem ehemaligen Forschungsreaktor AVRJülich nach Ahaus gebracht werden.

 

 

Noch etwas: Die Genehmigung ist auf zehn Jahre befristet, da der Atommüll dann in den Schacht Konrad soll. Das heißt, mit der Ahaus-Genehmigung soll zugleich Druck gemacht werden, Schacht Konrad rasch in Betrieb zu nehmen. Anders ausgedrückt: Wenn jetzt mit Verweis auf Schacht Konrad Atommüll nach Ahaus rollt, soll damit auch der "Entsorgungsnachweis" für die geplanten AKW-Laufzeitverlängerungen erbracht werden. Diesen Plan müssen wir einen dicken Strich durch die Rechnung machen.