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Bonn, 8. Oktober 2014

Erneut hat ein Güterzug mit atomarer Fracht das Stadtgebiet von Bonn durchquert. Am frühen Morgen um 6.15h beobachteten wir einen mit Uranerzkonzentrat beladenen Zug (mit 9 Containern), als dieser den Beueler Bahnhof passierte (siehe Foto). Das ist bereits der fünfte Urantransport innerhalb weniger Wochen, und zum wiederholten Male waren weder die Stadt Bonn noch die Bevölkerung informiert worden. Erneut handelt es sich bei diesem Transport um Uranerzkonzentrat aus Kasachstan oder Usbekistan, das über St. Petersburg und den Hamburger Hafen zur Weiterverarbeitung in das südfranzöische Narbonne transportiert wird. Deutschland fungiert hierbei nur als Transitland, eine Belieferung der Urankonversionsanlage in Narbonne wäre aber auch über einen franzöischen Hafen möglich. Wir fordern deshalb die rot-grüne Landesregierung auf, entsprechend ihrer Koalitionsvereinbarung aktiv zu werden, nach der unnötige Atomtransporte verboten werden sollen.

 

In Frankreich wird das Uranerzkonzentrat (Yellow Cake) in das hochgiftige Uranhexafluorid umgewandelt, um es in dieser Form zur Urananreicherungsanlage nach Gronau bei Münster zu transportieren. Auch diese Transporte finden ohne vorherige Information der Bevölkerung oder der örtlichen Katastrophenschutzbehörden statt und werden auch nicht von Sicherheitskräften begleitet.

Ein Unfall mit diesen Substanzen in einer dicht besiedelten Region wie Bonn hätte verheerende Folgen für die Anwohner, so Hoting weiter. Das betrifft insbesondere sensible Einrichtungen wie Altenheime und Kindergärten, die umgehend evakuiert werden müssten. AntiAtomBonn kündigt an, erneut einen entsprechenden Antrag vorzubereiten, mit dem der Rat der Stadt Bonn aufgefordert wird, sich gegen Atomtransporte auszusprechen und vorherige Informationen darüber einzufordern.