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Dem Castor entgegen – Atomanlagen trocken legen

Es gibt schon genug Atomtransporte auf deutschen Autobahnen – und nun sollen 152 Castorbehälter aus dem Pannenversuchsreaktor Jülich per LKW nach Ahaus gebracht werden. Auch wenn Bundesforschungsministerin Schavan der Landesregierung aktuell Gespräche anbietet - wir fordern eine glasklare Absage der Castor-Transporte!

Für den havarierten Reaktordruckbehälter muss in Jülich ohnehin ein neues Zwischenlager gebaut werden, der Boden ist massiv verseucht. Aber aus „Imagegründen“ will das Forschungszentrum Jülich jetzt 152 Castorbehälter mit 300.000 alten, gefährlichen Brennelementekugeln nach Ahaus abschieben. Einen Sicherheitsgewinn gibt es nicht, da die Castorhallen in Jülich und Ahaus die gleichen, veralteten Standards aufweisen. Ahaus hat lediglich eine längere Betriebsgenehmigung. Und kürzlich hat sogar Umweltminister Röttgen zugegeben, dass alle Zwischenlager in Deutschland aktuell nicht sicher sind und nachgerüstet werden müssen. Dennoch finden weiterhin Transporte mit schwach- und mittelradioaktivem Müll aus Jülich und Duisburg nach Ahaus statt.

Ein Endlager für Atommüll ist noch lange nicht in Sicht. Sollte es dies mal geben, müssten alle hochradiaktiven Brennelementekugeln nochmal umgepackt werden. Da das jedoch nicht in Ahaus geht, muss dann erneut transportiert werden. Auch sind in Jülich Castorreperaturen möglich – in Ahaus nicht. Die anstehenden Transporte sind somit nutzlos und stellen ein Sicherheitsrisiko darstellt. Transportiert werden sollen die West-Castoren von Jülich über die Autobahn:

Jülich-Mönchengladbach-Neuss-Krefeld-Duisburg-Oberhausen-Bottrop-Gladbeck-Dorsten-Ahaus. Auch Strecken über Köln und Düsseldorf sind möglich.

Dies sind nicht die einzigen Atomtransporte in der Region: Aus den Häfen Hamburg, Bremen und Rostock fahren Urantransporte kreuz und quer durch Deutschland nach Gronau, Lingen oder z. B. weiter in die Schweiz. Das atomare Risiko rollt quasi überall (www.urantransport.de). Ab März sollen zudem Mischoxid-Brennstäbe mit 5% Plutonium-Anteil aus Sellafield in das AKW Grohnde transportiert werden – über Belgien quer durch NRW (www.grohnde-abschalten.de).

Wir wenden uns gegen den unbefristeten Weiterbetrieb der Atomanlagen in Duisburg, Lingen, Gronau und weltweit sowie gegen die gefährlichen Atom-Transporte, die deren Betrieb ermöglichen, ebenso gegen den sinnlosen Atommülltourismus.

Deswegen rufen wir zum Autobahnaktionstag am 25. Februar auf!

Solidarisiert euch und werdet gegen die Atomtransporte in euren Städten aktiv!

Aus Ahaus startet um 10 Uhr ein Autokorso nach Jülich: „Den West-Castoren entgegen!“ Aus Bonn startet um 9 Uhr ein „Südkonvoi“ nach Duisburg.

Vor der GNS-Atommüllkonditionierungsanlage in Duisburg-Wanheim findet um 12 Uhr eine Zwischenkundgebung statt und auf dem Jülicher Marktplatz um 15 Uhr die Abschlusskundgebung. Auch in Ostwestfalen/Weserbergland gibt es Aktionen (Raststätte Herford 12 Uhr, Raststätte Bad Eilsen: 13 Uhr). Daneben gibt es unendlich Platz für eigene Aktionen: Werdet aktiv – seid kreativ!

Alle aktuellen Infos findest du unter: http://www.kein-castor-nach-ahaus.de