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 Leserbrief zum Kommentar "Energie - Bis zum nächsten Protest", Bonner General-Anzeiger vom 14. November 2006

Holger Möhle verzerrt mit seinen abschließenden Aussagen „Am Ende aber wird auch Deutschland ein sicheres Endlager brauchen. Mit und ohne Ausstieg. Der Protest dagegen ist jetzt schon gewiss“ die Argumente und diskreditiert den Widerstand gegen Atommüll-Endlager und Atomkraft. Allen Beteiligten ist klar, dass Deutschland für seinen hochgiftigen Atommüll eine sichere Lagerung finden muss, die den Müll zumindest die nächsten 500.000 Jahre sicher einschließt. Seit Jahrzehnten ist man weltweit auf der Suche nach einer solchen Endlagerstätte, konnte sie aber nicht finden.

Es ist sehr plausibel, dass es auch in Zukunft keine sichere und finanzierbare Lösung für die Entsorgung geben wird. Es ist daher nach all den Jahren der erfolglosen Forschung und Suche notwendig, sofort mit der Produktion von Atomstrom aufzuhören, um nicht noch mehr hochradioaktiven Müll zu produzieren. Fakt ist, dass in Deutschland die vier großen Stromkonzerne, die praktisch alle Atomkraftwerke im Lande betreiben viel Geld durch den Atomstrom verdienen, weil sie die Kosten eines Super-GAU und die Kosten einer angemessenen Endlagerung nicht angemessen zu berücksichtigen brauchen. Diese Kosten werden nach wie vor die Bürgerinnen und Bürger sowie die zukünftigen Generationen mit ihrem Geld und ihrer Gesundheit bezahlen. Eon, Vattenfall, EnBW und RWE haben ihre Atomkraftwerke mit einer Deckungssumme von 0,25% der Kosten eines Super-GAUs in Deutschland versichert. Sie haben kein angemessen sicheres Endlager.

Um auf dieses Treiben der übermächtigen „Atommafia“ hinzuweisen, protestieren Bürgerinnen und Bürger gegen den Castor, der Symbol für die verantwortungsloseste und teuerste Form der Stromgewinnung ist. Dies wird bis zum sofortigen Ausstieg aus der Atomstromproduktion weitergehen. Es geht dabei nicht um Protest um des Protestes willen, sondern um den Erhalt unserer Demokratie und unserer Lebensgrundlagen. Deutschland hat genügend regenerative Energien zur Verfügung, um den Ausstieg umzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen
Jens Koy