Nachricht

Die friedlichen und bunten Proteste gegen den Castorenwahnsinn in Gorleben waren ein voller Erfolg! Rund 25.000 demonstrierten, blockierten und setzten der Ignoranz der Politik ein starkes Zeichen entgegen: Die AntiAtomBewegung lässt sich nicht veräppeln! Sie reden von Ausstieg und meinen...

=> 73 Mio. Euro für den Weiterbau von Gorleben allein im Jahr 2012 (3 Mio. Euro für die alternative Standortsuche)

=> Transport von hochradioaktivem Atommüll ins Zwischenlager nach Gorleben (Fakten schaffen!)

=> Export von Atomtechnologie nach Brasilien (Angra 3 Milliardenbürgschaften)

=> Weitere 11 Jahre Produktion von Atommüll für den es kein sicheres Endlager gibt (bzw. geben kann)

=> Weitere 11 Jahre Restrisiko (dem Restrisiko ist es egal, wann wir aussteigen wollen...)

Bilder und News findet ihr bei www.ausgestrahlt.de oder www.graswurzel.tv

Falls du dich äußern willst oder Bilder von der Demo hast einfach an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! mailen.

Hier die Statements von einigen AktivistInnen die mit AntiAtomBonn in Gorleben waren...

 

 

 

Steffen: "Während der Vorbereitung auf die Gorleben-Fahrt haben ja alle gemerkt wie mühselig es ist die Leute mit diesem Thema anzusprechen und sie zu motivieren diese lange Fahrt auf sich zu nehmen. Wir hatten dann ca. 30 Leute bei uns im Bus. Es war aber auch abzusehen das sich viele durch die aktuelle politische Wetterlage nicht dazu durchringen würden an dieser Demo teilzunehmen.

Ich war dann, als wir ankamen, um so überraschter wieviele dennoch insgesamt mitgefahren sind und laut Veranstalter waren es dann ca. 23.000 (Campact-Info). Noch erfreulicher war es das in diesem Jahr die Gewerkschaften wieder einen starken Schulterschluss mit der Anti-Atombewegung vollzogen haben. Das kam sehr gut an bei dem Menschen, den Kumpel und den Metallern.

Auf der großen Kundgebung waren alle Redebeiträge sehr eindringlich, verständlich und total mitreissend. Jochen stay hat sich in seiner Rede intensiv mit Herrn Röttgen und der weissen Landkarte beschäftigt, das war der Höhepunkt der Demo.

Herrn Kelber haben wir auf dem Gelände, ganz zufällig, getroffen. Er war mit einer weiteren Abgeordneten der SPD auf der Demo. Das fand ich sehr bemerkenswert und zollt Respekt. Es gab nur 2 Parteifahnen auf der ganzen Demo, eine von den Grünen und eine von der SPD, ansonsten haben sich die etabllierten Parteien sehr zurückgehalten. Die Piraten hatten einen Stand auf der Kundgebung, aber es war nicht wirklich gehaltvolles von den zu erfahren oder zu sehen.

Es war ein sehr guter Tag, eine super Demo und ein kräftiges Signal das sich die Anti-AKW-Bewegung mit all den Beschlüssen nicht hinters Licht führen lässt."


 

Claudia: "Angesichts der Tatsache, dass die sog. Endlagerkriterien dem Salzstock in Gorleben angepasst wurden und der Standort nicht anhand der Kriterien ausgesucht wurde, war es für mich keine Frage auch in diesem Jahr wieder an der Sitzblockade von x-tausendmalquer teilzunehmen. Der Standort Gorleben war 1974 bei drei favorisierten Standortvorschlägen des Bundesforschungsministeriums gar nicht dabei! Es war eine rein politische Entscheidung und folglich darf der marode Salzstock in Gorleben auf keinen Fall Endlager werden.

Auf dem Weg zur Straßenblockade hatte ich erstmals in meinem Leben Kontakt zu schubsenden Polizeibeamten. Und bei der Räumung war die Ansage der hannoveranischen Polizei auch nicht sehr nett: „Sie wissen, dass Sie hier nicht sitzen dürfen. Wir werden Sie aber nicht wegtragen: entweder stehen Sie freiwillig auf oder wir werden Schmerzgriffe anwenden“. Aber was ist das schon angesichts der lebensbedrohenden radioaktiven Strahlung des atomaren Mülls ?

Nach der Räumung war es mir wichtig zu bleiben, um die vorbeifahrenden Castoren zu erleben. Ich wollte den Wahnsinn einmal mit eigenen Augen sehen - allerdings nur in einem gewissen Sicherheitsabstand. Also habe ich mich mit einigen anderen von der Straße aus in den dunklen Wald geschlagen. Als ein langer Zug von Fahrzeugen vorbeifuhr dachte ich schon -aus der Distanz heraus- es sei der gesamte Konvoi gewesen. Es handelte sich aber erst um die Begleitfahrzeuge.

Welch ein idiotischer Irrtum das war, wurde mir klar als die gigantischen LKWs mit den Castorbehältern vorbeifuhren: sie wirkten riesig, gespenstig und wie von einem anderen Stern! Ein Verbrechen an diesem Planeten ! Ich hatte eine Scheiß-Angst...

Angesichts dieses Müll-Wahnsinns gibt es nur eine einzige Schlussfolgerung: Raus aus der Atomkraft! SOFORT!"


 

Sven: "Ich war überrascht wie friedlich, bunt und ideenreich der Protest in Gorleben war. Viele junge Menschen haben sich toll in die verschiedenen Aktionen eingebracht. Auch die Polizisten konnten sich angesichts der Kreativität einiger AktivistInnen ein Lachen nicht verkneifen. Schade finde ich die Berichterstattung in einigen Medien - die Gewalt-Bilder werden von einigen wenigen Idioten provoziert und dankbar aufgeriffen um die Auflage zu erhöhen. Das ist ätzend für 99% der friedlichen DemonstrantInnen und gibt den PolitikerInnen die Möglichkeit vom eigentlichen Thema abzulenken."


 

Wolfgang: "...gut organisiert, nur gute Kontakte mit der Polizei, Polizeiketten erstaunlicherweise "durchwindbar", gute Stimmung, nachts kalt, gute Aktion, gute Verpflegung, guter Zusammenhalt in der Bezugsgruppe..."


Anika: "Im November unter freiem auf einem Strohlager eng beieinander, warm und bequem zu liegen, tagsüber mit köstlichem, veganen Essen und heißem Tee versorgt zu werden und sich beim Musikwagen warmzutanzen - das klingt nicht gerade nach einer 28-stündigen Castorblockade, so war es aber. Die Logistik von X-tausendmalquer war unglaublich, genauso wie der Zusammenhalt in unserer Gruppe. Beides hat es mir leicht gemacht, dort vor Gorleben in der Kälte auszuharren. Ungemütlich wurde es nur mit der Räumung durch die Polizei. Ich selber habe zum Glück keinen Schikanen erlebt, andere dagegen schon.

Richtig wütend wurde ich erst einen Tag nach meiner Rückkehr, als ich das Internet durchkämmte. Die Polizei muss bei unserer gewaltfreien X-tausendmal-Blockade besonders ruppig vorgegangen sein, sie hat ohne Hemmungen Schmerzgriffe verwendet. Insgesamt 416 verletzte Demonstranten sowie 8 Fälle mir schweren Verletzungen, das ist die Bilanz der Sani-Zentrale im Wendland, und sie wurde von der Presse ignoriert."